StartNachrichten„Ein perfekter Tag für die Stadt und die Region“

„Ein perfekter Tag für die Stadt und die Region“

Viel positives in der Rittnachlese – Georgiverein ehrt Gerhard Rührgartner

Traunstein. Am vergangenen Ostermontag ging in der Großen Kreisstadt eine ebenso schönes wie große Brauchtumsveranstaltung über die Bühne. Der traditionelle Georgritt erfreute in diesem Jahr rund 20.000 Zuschauer bei frühlingshaftem Wetter. 385 Pferde beteiligten sich an der Wallfahrt zum Ettendorfer Kircherl. Die beiden Aufführungen des „Schwertertanzes“ auf dem Stadtplatz bestaunten mehrere tausend Menschen. Die Verantwortlichen des Georgivereins, der Stadt und der Kirche zogen nun als gemeinsame Veranstalter bei der „Rittnachlese“ im Sailer Keller eine erste Bilanz. Dabei wurde auch Gerhard Rührgartner für sein jahrzehntelanges Engagement geehrt.

Den Auftakt der diesjährigen Nachlese bildete eine Schweigeminute für den am Ostermontag verstorbenen Papst Franziskus. Simon Schreiber, in seiner Funktion als Vorsitzender des Traunsteiner Georgivereins zeigte sich in seinem Rückblick sehr dankbar, „alle Rädchen haben auch in diesem Jahr wieder ineinandergegriffen“, freute er sich und betonte, „alle Mitwirkenden waren mit Herzblut dabei und haben den Ostermontag in Traunstein wieder zu einem Festtag des Brauchtums gemacht“. Gleichzeitig brachte er seine Freude über „das gedeihliche Wetter“ zum Ausdruck.

13 Rittbitten im Vorfeld

In den letzten Wochen und Monaten waren die Veranstalter bei 13 Rittbitten in den Landgemeinden unterwegs. „Da wir an allen Abenden Zusagen erhalten haben und zusätzlich die fünf Landgemeinden ohne Rittbitten zugesagt haben, durften wir auf eine große Beteiligung an Rössern und Reitern hoffen“, informierte Simon Schreiber und sagte, „mit 385 teilnehmenden Pferden dürfen wir wirklich sehr zufrieden sein“.

„Der Spruch Stadt und Land – Hand in Hand wurde einmal mehr zum Ausdruck der Lebenseinstellung vieler Chiemgauer und Rupertiwinkler“, freute sich der Vorsitzende und informierte, dass 298 Pferde aus den umliegenden Gemeinden der Landkreise Traustein und dem Berchtesgadener Land kamen, und „damit einen starken Beitrag zum Erhalt der Tradition und des Brauchtums geleistet haben“.

220 Rettungskräfte waren im Einsatz

Das überarbeitete Sicherheitskonzept samt einer Überarbeitung der Straßensperren habe zu einer Erhöhung der Anzahl an Einsatzkräften geführt. Die neue Sicherheitsstruktur habe in den Augen der Veranstalter sehr gut funktioniert. „Ohne die Unterstützung von Feuerwehr, Polizei und Rotem Kreuz wäre der Georgiritt nicht möglich gewesen“, zeigte sich Simon Schreiber dankbar und lobte auch die behördliche Unterstützung durch Felicitas Frank und Julia Maier aus dem Ordnungsamt der Stadt Traunstein.

Insgesamt waren rund 220 Rettungskräfte im Rahmen des Georgirittes im Einsatz. Seitens der Feuerwehren wurden insbesondere die Straßensperren sowie Sicherheitsabstellungen durchgeführt. Die Helfer des Roten Kreuzes mussten insgesamt viermal Erste Hilfe leisten. „Eine weitere Versorgung meldete die Polizei“, so Simon Schreiber und betont, „zahlreiche Beamte der Polizei haben ebenfalls dankenswerterweise für einen reibungslosen Verlauf Sorge getragen“.

Die historischen Gruppen erfreuten viele Besucher

Über „personellen Zuwachs“ durften sich auch die Historischen Gruppen freuen, „die Landsknechte, Pfeiferl und Schwertertänzer waren so stark wie noch nie“ freute sich der Vorsitzende und fand auch lobende Worte für deren Obmänner Karl Weilharter, Martin Heigermoser und Josef Deisenseer. „Die vielen Mitwirkenden und ihre prächtigen Gewänder haben auch in diesem Jahr viele Menschen erfreut“, so Simon Schreiber.

Die beiden Aufführungen des Schwertertanzes auf dem Stadtplatz bestaunten mehrere tausend Zuschauer. Die traditionsreiche Darbietung der Tänzer, die von der Stadtmusik Traunstein musikalisch umrahmt wurde, soll symbolisieren, wie der Frühling über den Winter die Oberhand gewinnt. „Im kommenden Jahr feiern wir beim Schwertertanz das 100-jährige Jubiläum der Wiederaufführung“, sagte Simon Schreiber über diesen Teil des Georgiritts, dessen historische Wurzeln bis ins Jahr 1530 reichen.

Die Schatzmeisterin Andrea Maier gab bekannt, dass fast alle der 10.000 Festzeichen verkauft worden sind. Das Café St. Georg sowie die Verkaufshütte am Stadtplatz wurden ebenfalls gut angenommen. „Hier haben sich insbesondere Monika Stockinger, Gabi Schreiber und Astrid Angerer mit zahlreichen Helfern verantwortlich gezeigt“, informierte Andrea Maier und sprach auch den vielen ehrenamtlicher Helfern beim Zeichenverkauf „ein dickes Vergelts Gott“ aus.

Viele ehrenamtliche Helfer mit Herzblut dabei

Der stellvertretende Vorsitzende Martin Schweiger nutzte die Rittnachlese, um die diesjährigen Sieger des „Pferdelottos“ zu verkünden. Dabei geben die Ausschussmitglieder am Karfreitag einen Tipp über die Anzahl der Rösser ab. „Heuer haben wir gleich drei Sieger“, freute sich Martin Schweiger und überreiche Rudi Kutzer, Teresa Hain und Theresa Kuba ein kleines Präsent. Ein Wort des Dankes richtete er auch an den Vorsitzenden, „du bist mittlerweile so etwas wie der Vater unseres Vereins. Ich danke dir im Namen aller Mitglieder für dein Engagement und deinen persönlichen Einsatz“, so der Vereins Vize. 

Einen Dank sprach Simon Schreiber auch an alle Zeugwarte und Helfer aus. Ganz besonders dankte er Matthias Lapper und Franz Reitschuh jun. „Die beiden leisten gerade an den Tagen vor und nach dem Ritt enorm viel und das sei nicht selbstverständlich“, betonte der Vorsitzende. Darüber hinaus würdigte er „die gute Stimmung im Verein“ und dankte allen „für das harmonische Miteinander über das gesamte Jahr hinweg“.

Lob und Dank von Stadt und Kirche

Traunsteins Stadtpfarrer Konrad Roider nutzte seine Ansprache dazu, um den Mitgliedern des Georgivereins sowie den Mitarbeitern für den guten Zusammenhalt mit der Kirche zu danken. „Gerade in den Tagen und Wochen vor dem Ritt steigt bei mir die Vorfreude auf den Georgiritt jedes Jahr aufs Neue an“, sagte und freute sich, dass er heuer bei fast allen Rittbitten mit dabei sein konnte. 

„Es war wieder einmal ein perfekter Tag für die Stadt und die Region“, freute sich Traunsteins Stadtoberhaupt Dr. Christian Hümmer und richtete einen persönlichen Dank insbesondere an die Hauptverantwortlichen der Vorstandschaft aber auch an alle, die im Hintergrund mitgewirkt haben.

Gerhard Rührgartner erhält die Ehrennadel

Ausdrücklich würdigte er die „großartige Unterstützung der Sicherheitskräfte“ und lobte das Engagement der Ehrenamtlichen seitens der Feuerwehren Traunstein, Haslach, Hochberg, Kammer, Wolkersdorf und Surberg sowie die vielen ehrenamtlichen Helfer des Roten Kreuzes.

Seinen Worten nach ist es ihm eine große Freude gewesen, „dass alle meine Vorgänger und Altoberbürgermeister mit dabei waren“. Fritz Stahl, Manfred Kösterke und Christian Kegel hatten allesamt in der Ehrenkutsche Platz genommen, ebenso die Ehrenbürgerin Traudl Wiesholler-Niederlöhner und Ehrenringträger Hans Zillner sen.

Den Abschluss und gleichzeitig Höhepunkt der diesjährigen Rittnachlese bildetet die Ehrung von Gerhard Rührgartner der aus den Händen von Simon Schreiber und Martin Schweiger für sein jahrzehntelanges Engagement im Georgiverein und für den Georgiritt eine Urkunde erhielt und mit der Ehrennadel des Vereins ausgezeichnet wurde. Für den musikalischen Rahmen sorgte die „Hochlerchmusi“ im vollbesetzen Saal des Sailer Kellers. Am 6. April 2026 findet der nächste Georgiritt in Traunstein statt. Hob

(Quelle: Text und Bild Hubert Hobmaier)

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